Eine neue Wasserstoff-Importstrategie soll Deutschland mittel- und langfristig besser auf die steigende Nachfrage vorbereiten. In den Niederlanden verzeichnete derweil ein deutliches Wachstum des Wasserstoffmarktes zwischen Oktober und April – sowohl im Hinblick auf Angebot als auch Nachfrage.
Die Bundesregierung hat eine neue Importstrategie für Wasserstoff und Wasserstoffderivate verabschiedet und damit den Rahmen „für die dringend benötigten Importe nach Deutschland“ mittel- bis langfristig gesetzt. Die Regierung geht von einem nationalen Bedarf an molekularem Wasserstoff, gasförmigem oder flüssigem Wasserstoff, Ammoniak, Methanol, Naphtha und strombasierten Kraftstoffen von 95 bis 130 TWh im Jahr 2030 aus. „Etwa 50 bis 70 % (45 bis 90 TWh) davon müssen voraussichtlich aus dem Ausland importiert werden.“ Die Bundesregierung geht zudem davon aus, dass der Importanteil nach 2030 weiter steigen wird. Ersten Schätzungen zufolge könnte der Bedarf bis 2045 auf 360 bis 500 TWh Wasserstoff und rund 200 TWh Wasserstoffderivate steigen. Die Importstrategie ergänzt die Nationale Wasserstoffstrategie undandere Initiativen„Die Importstrategie schafft damit Investitionssicherheit für die Wasserstoffproduktion in den Partnerländern, den Aufbau der notwendigen Importinfrastruktur und für die deutsche Industrie als Abnehmer“, sagte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und erläuterte, Ziel sei eine möglichst breite Diversifizierung der Bezugsquellen.
Der niederländische Wasserstoffmarkt wuchs zwischen Oktober 2023 und April 2024 sowohl hinsichtlich Angebot als auch Nachfrage deutlich, doch seien keine Projekte in den Niederlanden in der Entwicklungsphase weiter fortgeschritten, so ICIS, was auf den Mangel an endgültigen Investitionsentscheidungen (FIDs) hindeutet. „Daten aus der ICIS Hydrogen Foresight-Projektdatenbank zeigen, dass die angekündigte Kapazität zur kohlenstoffarmen Wasserstoffproduktion bis April 2024 auf etwa 17 GW bis 2040 gestiegen ist, wobei 74 % dieser Kapazität voraussichtlich bis 2035 online sein werden.“sagtedas in London ansässige Geheimdienstunternehmen.
RWEUndTotalEnergieshaben eine Partnerschaftsvereinbarung zur gemeinsamen Umsetzung des Offshore-Windprojekts OranjeWind in den Niederlanden geschlossen. TotalEnergies erwirbt von RWE einen 50-prozentigen Anteil am Offshore-Windpark. Das OranjeWind-Projekt ist das erste Systemintegrationsprojekt auf dem niederländischen Markt. „RWE und TotalEnergies haben zudem die Investitionsentscheidung für den Bau des Offshore-Windparks OranjeWind mit einer installierten Leistung von 795 Megawatt (MW) getroffen. Die Lieferanten für die Hauptkomponenten sind bereits ausgewählt“,sagtedie deutschen und französischen Unternehmen.
Ineossagte, dass das Unternehmen mit den Mercedes-Benz GenH2 Trucks rund 250 Kundenlieferungen im Raum Rheinberg durchführen werde, um die Brennstoffzellentechnologie im Praxisbetrieb zu testen. Im nächsten Jahr sollen die Lieferungen nach Belgien und in die Niederlande ausgeweitet werden. „Ineos investiert in die Produktion und Speicherung von Wasserstoff und legt großen Wert darauf. Wir sind überzeugt, dass unsere Innovationen die Entwicklung eines saubereren Energie-Ökosystems anführen, in dessen Mittelpunkt Wasserstoff steht“, sagte Wouter Bleukx, Business Director Hydrogen bei Ineos Inovyn.
Airbushat sich mit dem Flugzeugvermieter Avolon zusammengetan, um das Potenzial von wasserstoffbetriebenen Flugzeugen zu untersuchen. Dies ist die erste Zusammenarbeit des ZEROe-Projekts mit einem operativen Leasinggeber. „Wie auf der Farnborough Airshow angekündigt, werden Airbus und Avolon untersuchen, wie zukünftige wasserstoffbetriebene Flugzeuge finanziert und kommerzialisiert werden können und wie sie durch das Leasing-Geschäftsmodell unterstützt werden können“, so der europäische Luft- und Raumfahrtkonzern.sagte.
Veröffentlichungszeit: 29. Juli 2024