Erneuerbare Energien machen im ersten Halbjahr 2020 57 % der neuen US-Stromerzeugungskapazität aus

Daten gerade veröffentlichtLaut einer Analyse der SUN DAY Campaign der Federal Energy Regulatory Commission (FERC) dominierten erneuerbare Energiequellen (Solar-, Wind-, Biomasse-, Geothermie- und Wasserkraft) den Zubau neuer Stromerzeugungskapazitäten in den USA im ersten Halbjahr 2020.

Zusammen machten sie 57,14 % oder 7.859 MW der 13.753 MW an neuer Kapazität aus, die im ersten Halbjahr 2020 hinzukam.

Der jüngste monatliche Bericht „Energy Infrastructure Update“ der FERC (mit Daten bis zum 30. Juni 2020) zeigt außerdem, dass Erdgas 42,67 % (5.869 MW) der Gesamtleistung deckte. Der Rest wurde durch geringe Anteile von Kohle (20 MW) und „anderen“ Energieträgern (5 MW) ausgeglichen. Seit Jahresbeginn gab es keine neuen Kapazitätserweiterungen bei Öl, Kernenergie oder Geothermie.

Von den 1.013 MW neu hinzugekommener Erzeugungskapazität allein im Juni entfielen 609 MW auf Solarenergie, 380 MW auf Windkraft und 24 MW auf Wasserkraft. Dazu gehören das 300-MW-Solarprojekt Prospero in Andrews County, Texas, und das 121,9-MW-Solarprojekt Wagyu in Brazoria County.

Erneuerbare Energiequellen machen mittlerweile 23,04 % der gesamten installierten Erzeugungskapazität des Landes aus und bauen ihren Vorsprung gegenüber Kohle (20,19 %) weiter aus. Die Erzeugungskapazität allein aus Wind- und Solarenergie beträgt mittlerweile 13,08 % der gesamten nationalen Erzeugungskapazität, ohne die dezentrale Solarenergie (auf Dächern) einzurechnen.

Vor fünf Jahren berichtete die FERC, dass die installierte Gesamtkapazität erneuerbarer Energien 17,27 % der gesamten nationalen Stromerzeugungskapazität betrug. Windkraft lag dabei bei 5,84 % (heute 9,13 %) und Solarenergie bei 1,08 % (heute 3,95 %). In den letzten fünf Jahren ist der Anteil der Windkraft an der nationalen Stromerzeugungskapazität um fast 60 % gestiegen, während der der Solarenergie mittlerweile fast viermal so hoch ist.

Zum Vergleich: Im Juni 2015 lag der Anteil der Kohle bei 26,83 Prozent (jetzt 20,19 Prozent), der der Kernenergie bei 9,2 Prozent (jetzt 8,68 Prozent) und der der Ölenergie bei 3,87 Prozent (jetzt 3,29 Prozent). Erdgas verzeichnete unter den nicht erneuerbaren Energieträgern ein leichtes Wachstum: Es wuchs von 42,66 Prozent vor fünf Jahren auf 44,63 Prozent.

Darüber hinaus deuten FERC-Daten darauf hin, dass der Anteil erneuerbarer Energien an der Erzeugungskapazität in den nächsten drei Jahren bis Juni 2023 deutlich steigen wird. Der mit hoher Wahrscheinlichkeit erwartete Kapazitätsausbau bei der Windenergie, abzüglich der erwarteten Stilllegungen, entspricht einem prognostizierten Nettoanstieg von 27.226 MW, während für die Solarenergie ein Wachstum von 26.748 MW erwartet wird.

Zum Vergleich: Bei Erdgas beträgt das Nettowachstum lediglich 19.897 MW. Prognosen zufolge werden Wind- und Solarenergie in den nächsten drei Jahren also jeweils mindestens ein Drittel mehr neue Erzeugungskapazität bereitstellen als Erdgas.

Während für Wasserkraft, Geothermie und Biomasse ebenfalls ein Nettowachstum prognostiziert wird (2.056 MW, 178 MW bzw. 113 MW), wird für die Erzeugungskapazität von Kohle und Öl ein deutlicher Rückgang um 22.398 MW bzw. 4.359 MW erwartet. Laut FERC sind in den nächsten drei Jahren keine neuen Kohlekapazitäten und lediglich 4 MW neue Ölkapazitäten geplant. Die Kernenergie bleibt voraussichtlich nahezu unverändert und wird netto um 2 MW zunehmen.

Insgesamt wird der Mix aller erneuerbaren Energien bis Juni 2023 die gesamte Netto-Erzeugungskapazität des Landes um mehr als 56,3 GW erhöhen, während die prognostizierte Netto-Neukapazität durch Erdgas, Kohle, Öl und Kernkraft zusammen tatsächlich um 6,9 GW sinken wird.

Wenn diese Zahlen stimmen, dürfte die Kapazität zur Erzeugung erneuerbarer Energien in den nächsten drei Jahren deutlich mehr als ein Viertel der gesamten verfügbaren installierten Erzeugungskapazität des Landes ausmachen.

Der Anteil erneuerbarer Energien könnte sogar noch höher sein. In den letzten anderthalb Jahren hat die FERC ihre Prognosen für erneuerbare Energien in ihren monatlichen „Infrastruktur“-Berichten regelmäßig erhöht. So prognostizierte die FERC beispielsweise vor sechs Monaten in ihrem Bericht vom Dezember 2019 für die nächsten drei Jahre ein Nettowachstum von 48.254 MW für erneuerbare Energiequellen – 8.067 MW weniger als ihre jüngste Prognose.

„Obwohl die globale Coronavirus-Krise ihr Wachstum verlangsamt hat, bauen erneuerbare Energien, insbesondere Wind- und Solarenergie, ihren Anteil an der nationalen Stromerzeugungskapazität weiter aus“, sagte Ken Bossong, Geschäftsführer der SUN DAY-Kampagne. „Und da die Preise für erneuerbar erzeugten Strom und Energiespeicherung immer weiter sinken, dürfte sich dieser Wachstumstrend mit ziemlicher Sicherheit beschleunigen.“


Beitragszeit: 04.09.2020

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