Warum Solaranlagen auf dem Dach?

Kalifornischer Solarhausbesitzer ist der Ansicht, dass der Hauptvorteil von Solaranlagen auf dem Dach darin besteht, dass der Strom dort erzeugt wird, wo er verbraucht wird. Allerdings bietet die Anlage auch noch mehrere weitere Vorteile.

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Ich besitze zwei Solaranlagen auf Dächern in Kalifornien, die beide von PG&E betrieben werden. Eine davon ist gewerblich genutzt und hat sich innerhalb von elf Jahren amortisiert. Die andere ist privat genutzt und amortisiert sich voraussichtlich innerhalb von zehn Jahren. Beide Anlagen unterliegen Net Energy Metering 2 (NEM 2)-Vereinbarungen, wonach PG&E sich verpflichtet, mir für den von mir gekauften Strom über einen Zeitraum von zwanzig Jahren seinen Einzelhandelspreis zu zahlen. (Derzeit ist Gouverneur Newsomversucht, NEM 2-Vereinbarungen aufzuheben, und ersetzt sie durch noch unbekannte neue Begriffe.)

Welche Vorteile bietet es also, Strom dort zu produzieren, wo er verbraucht wird? Und warum sollte man das fördern?

  1. Reduzierte Lieferkosten

Alle zusätzlichen Elektronen, die von einer Dachanlage produziert werden, werden an den nächstgelegenen Bedarfspunkt – das Nachbarhaus nebenan oder gegenüber – weitergeleitet. Die Elektronen bleiben in der Nachbarschaft. Die Lieferkosten von PG&E für den Transport dieser Elektronen liegen nahe Null.

Um diesen Vorteil in Dollar auszudrücken: Im Rahmen des aktuellen kalifornischen Solardach-Vertrags (NEM 3) zahlt PG&E den Eigentümern etwa 0,05 Dollar pro Kilowattstunde für zusätzliche Elektronen. Diese Elektronen werden dann über eine kurze Distanz zum Nachbarhaus geleitet und dort zum vollen Einzelhandelspreis berechnet – derzeit etwa 0,45 Dollar pro Kilowattstunde. Das Ergebnis ist eine enorme Gewinnspanne für PG&E.

  1. Weniger zusätzliche Infrastruktur

Die Stromproduktion dort, wo sie verbraucht wird, reduziert den Bedarf an zusätzlicher Versorgungsinfrastruktur. Die PG&E-Stromkunden tragen alle Kosten für Schuldendienst, Betrieb und Wartung der Versorgungsinfrastruktur, die laut PG&E mindestens 40 % der Stromrechnungen ausmachen. Daher sollte jeder Rückgang der Nachfrage nach zusätzlicher Infrastruktur die Strompreise senken – ein großer Vorteil für die Stromkunden.

  1. Geringeres Risiko von Waldbränden

Durch die Stromerzeugung dort, wo er verbraucht wird, wird die Überlastung der bestehenden Infrastruktur von PG&E in Spitzenlastzeiten reduziert. Weniger Überlastung bedeutet ein geringeres Risiko für weitere Waldbrände. (Die aktuellen Tarife von PG&E umfassen Kosten von über 10 Milliarden US-Dollar zur Deckung der Kosten für Waldbrände, die durch frühere Ausfälle der PG&E-Lieferinfrastruktur verursacht wurden – Prozesskosten, Bußgelder und Strafen sowie die Kosten für den Wiederaufbau.)

Im Gegensatz zum Waldbrandrisiko von PG&E besteht bei privaten Anlagen keine Gefahr, dass es zu Waldbränden kommt – ein weiterer großer Vorteil für die Stromkunden von PG&E.

  1. Schaffung von Arbeitsplätzen

Laut Save California Solar sind in Kalifornien über 70.000 Menschen im Bereich der Solaranlagen auf Hausdächern beschäftigt. Diese Zahl dürfte weiter steigen. Ab 2023 ersetzten jedoch die NEM-3-Verträge von PG&E die NEM-2-Verträge für alle neuen Dachanlagen. Die wichtigste Änderung bestand darin, den Preis, den PG&E den Eigentümern von Solaranlagen auf Hausdächern für den von ihr gekauften Strom zahlt, um 75 % zu senken.

Die California Solar & Storage Association berichtete, dass Kalifornien mit der Einführung von NEM 3 rund 17.000 Arbeitsplätze im Bereich der privaten Solarenergie verloren hat. Dennoch spielt die Solarstromversorgung auf Hausdächern weiterhin eine wichtige Rolle für die gesunde kalifornische Wirtschaft.

  1. Niedrigere Nebenkosten

Solaranlagen auf Hausdächern bieten Eigentümern die Möglichkeit, Geld bei ihren Stromrechnungen zu sparen, auch wenn das Einsparpotenzial unter NEM 3 viel geringer ist als unter NEM 2.

Für viele Menschen spielen wirtschaftliche Anreize eine große Rolle bei der Entscheidung für oder gegen Solarenergie. Wood Mackenzie, ein renommiertes Energieberatungsunternehmen, berichtete, dass seit der Einführung von NEM 3 die Zahl der Neuinstallationen in Privathaushalten in Kalifornien um fast 40 % zurückgegangen sei.

  1. Überdachte Dächer – keine Freiflächen

PG&E und seine gewerblichen Großhändler bedecken Tausende Hektar Freiflächen und verunreinigen mit ihren Liefersystemen noch viel mehr. Ein wesentlicher Umweltvorteil von Solaranlagen auf Hausdächern besteht darin, dass die Solarmodule Tausende Hektar Dächer und Parkplätze bedecken und so Freiflächen freihalten.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Solaranlagen auf Hausdächern sind eine echte Bereicherung. Der Strom ist sauber und erneuerbar. Die Lieferkosten sind vernachlässigbar. Sie verbrennen keine fossilen Brennstoffe. Sie reduzieren den Bedarf an neuer Versorgungsinfrastruktur. Sie senken die Stromrechnungen. Sie verringern das Waldbrandrisiko. Sie bedecken keine Freiflächen. Und sie schaffen Arbeitsplätze. Insgesamt ist sie ein Gewinn für alle Kalifornier – ihr Ausbau sollte gefördert werden.

Dwight Johnson besitzt seit über 15 Jahren Solaranlagen auf Dächern in Kalifornien.


Veröffentlichungszeit: 18. August 2024

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